Am 14. November 2011 war um 2:00 Uhr die Nacht für mich beendet. Eigentlich hatte sie noch gar nicht begonnen, weil ich nicht schlafen konnte. Ich war schrecklich nervös. Es war zwar nicht der erste Flug alleine, aber es ist doch eine gute Tour und eine Verantwortung, die man mit sich trägt.
Gegen 3:30 Uhr ging es also auf zum Frankfurter Flughafen. Mit im Gepäck leere Flugboxen, in denen ich am gleichen Tag die Miezen wieder mit nach Hause bringen wollte. Der Check In lief reibungslos und die Müdigkeit machte sich plötzlich bemerkbar. Gerade dann, wenn man sie nicht gebrauchen kann...
Die Zeit verging recht schnell und die "Boarding - Time" kam. Pünktlich - sogar ein paar Minuten eher - startete die Maschine nach Palma de Mallorca. In Palma hatte ich nur einen Zwischenstop, musste die Flugzeuge wechseln und nach einer Stunde Aufenthalt dort, ging es auch schon weiter nach Bilbao.
Um 11:20 Uhr bin ich in Bilbao gelandet. Die leeren Flugboxen kamen schnell über das Band und so wurde ich schon am Ausgang gegen 11:45 Uhr von unserer spanischen Kollegen Rocio, in Empfang genommen.
Wir machten uns sofort auf den Weg in das "Tierhotel". Auch hier sind in einer kleinen Gartenhütte einige Käfige untergebracht. Das Tierhotel nimmt auch immer mal wieder Katzen auf, die gefunden werden. Die Tierschützer kommen dann 1-2 mal wöchentlich und helfen beim Reinigen der Käfige. Ideal ist dieses Umfeld auf keinen Fall. Aber wenn die Tötungsstation mal wieder voll ist, die Auffangstation bis auf den letzten Platz besetzt ist und es keine weiteren Pflegestellen gibt, ist das für ein paar Katzen eine große Chance...
Die Kleinen fanden es schrecklich im Käfig. Sie sind sofort am Gitter hoch geklettert und jeder wollte raus. Sofort. Die Kleinen haben so gebrüllt, dass mir bereits dort das Herz geblutet hat...
Der kleine Mann ist neu dort und ist noch sehr ängstlich.
Diese süße Maus hatte in der "Station" 4 Babies bekommen. Die Käfige dort stehen "Kopf an Kopf". Der ehemalige Nachbarskater hat die Kleinen durch die Gitter in seinen Käfig gezogen und getötet. Das 4te Baby hatte noch gelebt, als die Tierschützerin kam. Es ist aber auf dem Weg in die Klinik verstorben...
Sahale
https://www.tierhilfe-miezekatze.de/ani ... dTier=4539
Noch eine neue Mieze
Beim Rausgehen aus der Station wurde ein kleiner Hund von der Polizei gebracht. Ich wollte von den Beamten keine Fotos machen. Ich war aber sehr positiv überrascht, dass sie - trotz Schlinge um den Hals - sehr fürsorglich mit ihm umgegangen sind. Sie haben ihn beim Abliefern sogar nochmal gestreichelt.
Unser nächster Weg führte uns in die Tötungsstation. Ich muss sagen, dass die Tötungsstation schön angelegt ist. Die Tierärztin der "Perrera" hat sich mehrfach für die Hilfe aus Deutschland bedankt und hat sich viel Mühe gemacht.
Zunächst waren wir dort im "Quarantäne Bereich" der Tötungsstation. Sehr vorbildlich, dass man so etwas vorfindet. Neue Katzen kommen immer erst in diese beiden Räume und sind von den anderen Gruppen mit Katzen getrennt. Dort werden die Katzen wenn nötig erstmal behandelt und kastriert.
Es ist sehr sauber. Wenn eine Katze zum Beispiel ihr Futter, Streu oder Wasser umwirft, kümmert sich ein Pfleger schnellstmöglich darum und bringt das wieder in Ordnung.
Diese hübsche Maus wurde von ihrer Familie dorthin gebracht...
Im zweiten Raum sind auch noch einige Miezen untergebracht:
Die Süße ist total von Flöhen zerbissen und in Behandlung...
Und nun sind wir raus in die Beiden Außenbereiche der Katzengruppen. Es gibt zwei große Bereiche. Die Katzen sind dort nach "freundlich" und "nicht so freundlich" unterteilt. Aber meist ändert sich das ganz schnell und die Verteilung stimmt nicht mehr.
Zunächst wird man von ihm begrüßt:
Er hat dort sein Plätzchen und hockt nicht im Zwinger. Ob ihn das glücklicher stimmt....!?
Orson
Er ist zwar immer noch skeptisch und läuft weg, wenn man ihn streicheln will, er hat sich aber echt super entwickelt.
Die Hunde sind mir extrem ans Herz gegangen. Für die Hunde muss die Situation noch schlimmer, als für die Katzen sein. Die Tötungsstation ist zwar recht sauber, aber die Tiere fühlen sich einsam. Sehr einsam. Das Gebelle von den Hunden geht einem Durch und durch. Jeder will Aufmerksamkeit...
Mit einem Kärcher werden die Hundezwinger gesäubert...
Ich habe auch von der Tötungsstation Videos gemacht:
Bitte macht dabei mal den Ton an....
http://www.youtube.com/watch?v=NQeJgf0cf2U
Nach der Tötungsstation haben wir uns auf den Weg in die Auffangstation gemacht. Die Tierschützer haben alles liebevoll hergerichtet und die Miezen fühlen sich sichtlich wohl. Leider hatte ich meine Kamera im Auto vergessen und Rocio hat sich auf den Weg gemacht, um Fabio und Miguelito für den anstehenden Heimflug zu holen.
In der Auffangstation haben die Tierschützer die Katzen in verschiedene Gruppen unterteilt.
In der ersten Gruppe befinden sich eigentlich soweit ausreisefertige Katzen. Sie sind schon getestet und geimpft.
In der zweiten Gruppe befinden sich FIV positive Katzen.
Die dritte Gruppe, oder besser Bereich ist eine kleine Quarantänestation. Dort kommen Katzen in Käfigen unter, die krank sind, Medikamente brauchen, oder erst frisch dazu gekommen sind.
Leider ging auch hier die Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten uns auf den Weg zum Treffpunkt machen. Wir waren eigentlich schon etwas spät, für meinen Check In für den Heimflug. Am Treffpunkt haben wir alle Katzen, die mitkommen sollten, eingesammelt und haben uns dann auf zum Flughafen gemacht.
Erschöpft, aber sehr erleichtert, habe ich aufgepasst, als die Katzen verladen wurden.
Und nun ging die Tour für die Miezen und mich (zurück) nach Deutschland.
Leider wieder mit Zwischenstop in Palma de Mallorca. Aber wir haben alle die Flüge gut überstanden. In Frankfurt sollten wir sogar 45 Minuten eher landen. Leider sind wir dann noch eine halbe Stunde im Kreis geflogen, bevor wir landen durften.
Am Flughafen gab es viele fröhliche Gesichter, die ihre Miezen in Empfang genommen haben. Ein neues Leben kann beginnen.
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle, die sich auf den langen Weg gemacht haben und ihre Mieze in Empfang genommen haben.
Loraine
