Kittenboom auf dem Land...

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HeartshapedSoul
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von HeartshapedSoul »

Zur Einstellung vieler Menschen kann ich nur noch den Kopf schütteln. Wenn alle einfach mitdenken würden, oder sich zumindest gedanklich auf die Sprünge helfen lassen würden, es gäbe soviel weniger Elend! Aber nein, jeder weiß es besser und glaubt an Mythen, weil die ihm gerade besser in den Kram passen.
Katzenbabies sind ja soo süß, da will jeder mal die Erfahrung machen und bloß nicht vorher kastrieren, jede Katze muss vorher einmal werfen. So wird sich da für den eigenen Egoismus alles zurechtgelegt, wies am besten passt.
Dass das dermaßen kontraproduktiv ist, nein, das kann nicht sein, das will keiner glauben!! :evil:

Dieses Verhalten geht mir mittlerweile auch nur noch auf die Nerven, diese Uneinsicht raubt mir noch den letzten Verstand.

Da gibt es soviele engagierte und helfende Menschen, die sich jeden Tag halb zerreißen, um dem Elend entgegenzuwirken, und all ihre Arbeit erscheint in Anbetracht der Masse an Menschen, die es einen feuchten Kericht interessiert, als endlos und bei bösen Zungen als "sinnlos".

Der Mensch ist doch selbst Schuld an soviel Leid! Also hat er sich gefälligst auch drum zu kümmern, zum WOHL der Tiere, werdet doch mal wach, ihr uneinsichtigen Leuten!

Ich werd fuchsig bei solchen Menschen. :evil:
GlG
Nicole mit

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Floechen

Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von Floechen »

Das TH in dem ich arbeite ist auch voll, die Ferien in NRW haben erst gestern begonnen und wir sind schon seit Wochen dicht bis oben hin. Das blöde Volk hier vermehrt ohne ende Katzen, der Nachbar verschenkt die Kitten dann an die die sie haben möchten, eine Kastration ist dann natürlich viel zu teuer, O-Ton " ich bin Hartzer , wenn mir keiner die Kastra bezahlt....". Alleine in Essen bekommen wir sehr viele Verlustmeldungen von unkastrierten Katzen, die lassen potente Tiere in den Freigang, echt Hammer. In den letzten Jahren ist die Katzenpopulation auch in Großstädten ins unendliche explodiert, selbst wenn jedes Tierheim großzügig anbaut, sieht es in 2 Jahren wieder so aus.
Das schlimme ist ja das der Großteil der Kitten verrotzt sind, eine Vermittlung ist gar nicht möglich.
Eloign
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von Eloign »

Irgendwie wird es von Jahr zu Jahr schlimmer. :?
Am Anfang des Jahres war ich noch guter Hoffnung, dass es etwas besser wird, aber die Schwemme in Spanien und Deutschland habe ich deutlich unterschätzt.
dagmar.b

Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von dagmar.b »

Trotzdem, wie Loraine sagt, in die Hände spucken und weiter machen. Was anderes geht nicht.
tinchen
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von tinchen »

In Österreich gibt es ja ein Gesetz, dass Katzen / Kater die nicht zur Zucht bestimmt sind oder auf einem Bauerhof leben, kastriert werden müssen... Gibt es das auch in Deutschland???
Da sollte man anfangen und Leute die eine unkastrierte Katze bzw. einen Kater haben ordentlich zur Kasse bitten...
Und wer sich so Ausgaben (wie Kastration, Impfungen etc.) nicht leisten kann sollte meiner Meinung nach auch kein Haustier haben...
Bei uns im TH sind es auch schon über 50 Kitten die ein Zuhause suchen...
Lg Martina mit Filou und Minou
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Biricat
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von Biricat »

Bei uns läuft seit Tagen ein neuer schwarzer unkastrierter Kater rum und markiert.
Wenn man bei den Bauernhöfen fragt, gehören diese Tiere keinem. Ich hab mich schon mit einem deshalb angelegt.
Kastrieren - wozu? Seine Katze wirft nur einmal im Jahr und die Jungen sind im nächsten Jahr immer weg. Wo sie sind?
Weiß er doch nicht, werden überfahren oder mitgenommen. Ob ich sonst keine Probleme habe.

Einen Kater - der war auch daher - haben wir mal mit einer Falle gefangen und kastrieren lassen. Natürlich selbst bezahlt. Einen anderen haben wir nicht erwischt. Er war der einzige, der nicht in die Falle ging. Als schließlich sogar eine Elster drinsaß gaben wir auf und brachten die Falle zurück.

Es ist echt ätzend. Und diese vermeintlichen Nacktkatzenzüchter sind in meinen Augen Verbrecher. Es wird einfach alles zu Geld gemacht und gezielt Tiere mit schweren Schäden vermehrt (wie früher die Perser mit platten Nasen usw.). (ich sage nichts gegen die, die so ein Tier aus Mitleid aufnehmen)
Ich weiß, das sollen wir hier nicht diskutieren, aber es regt mich grade schrecklich auf.

Kann mit Loraine mitfühlen. Ein Loch gestopft, 10 neue da.

Liebe Grüße von Birgit
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heidekätzchen
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von heidekätzchen »

Oh Mann das ist echt schrecklich...
Ist daran vielleicht die Natur schuld?
Ich meine, wenn z.B. meine Katzen diesen Sommer ganz viele Mäuse fressen,
kommen dann nicht noch mehr neue hinterher?
Manchmal denke ich, man kann einfach nicht genug dagegen machen, weil sich die Natur
ihr Gleichgewicht schafft.
Früher, wie heute waren es Seuchen, die auf "natürliche Weise" jegliche Überbevölkerung dezimiert haben.
Diesen Kampf kann man doch gar nicht gewinnen, dann würde man doch die Katzen
ausrotten.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht mit meinen Beitrag in die Nesseln gesetzt, ich bin generell
natürlich für Kastrationen.
Jedes von mir gesichtete unkastrierte herrenlose Katzentier schleppe ich in die Nächste TA- Praxis und
ich frage mich allzu oft, warum werden es immer mehr...
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lieben Gruß von Kathrin

Mein Patenkätzchen Anuk sucht noch ein feines Zuhause https://www.tierhilfe-miezekatze.de/ani ... dTier=1390
Eloign
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von Eloign »

Die Natur kann sich relativ gut selbst regulieren, das stimmt.
Das Problem ist, dass die momentane Katzenpopulation nicht mehr natürlich ist. Sie wurden früher in großer Zahl nach Europa gebracht und dann quasi sich selbst überlassen. Da Hauskatzen keine Fressfeinde hatten, konnten sie sich ausgezeichnet vermehren und das führte automatisch zu einem Überschuss. (Kastration dürfte im 19. Jahrhundert noch kein Begriff gewesen sein.)
Dann kommen auch noch natürliche Faktoren dazu: Wärmeres Klima vertragen Katzen besser als kälteres, weshalb in Gegenden mit höheren Temperaturen mehr Kitten überleben als in kälteren Regionen. Mäuse bzw. natürliche Beute spielen bei dem Bestehen einer Population in der heutigen Zeit nicht mehr die größte Rolle. Es gibt dank Anwohnern, von Tierschützern organisierte Fütterungen und Müllkippen überall ein dauerhaftes Nahrungsangebot etc. pp.
Diese Faktoren zeigen meiner Meinung nach sehr gut, dass die Natur nicht in der Lage ist, diese vom Menschen geschaffene Katzenschwemme eigenständig zu kontrollieren. Deshalb muss der Mensch eingreifen (gewissermaßen sein eigenes Verschulden wieder ausbügeln) und regulieren: Bei einigen isolierten Inselgruppen (z.B. Galápagos) wurden beispielsweise mit dem Panleukopenievirus präparierte Köder ausgelegt, um die dortige Katzenpopulation, die der heimischen Fauna schadete, zu dezimieren. Ich denke, wir stimmen alle überein, dass so ein Vorgehen grausam ist und mit Tierschutz nichts mehr gemein hat. Deshalb bleiben eigentlich nur noch Kastration und Aufklärung.
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Raven
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von Raven »

Aber was will man machen? Ich kämpfe hier ja auch mit den Leuten. Aber hier gilt: Katzen sind Nutztiere, leben im Stall und ernähren sich selber. TA? Nicht nötig, falls eine stirbt gibts doch immer wieder neue.
Man kriegts einfach nicht raus aus den Köppen.
Hier rennen auch jede Menge potente Katzen rum, Kitten sehe ich aber keine. Da will ich auch nicht wissen wo die bleiben.

Ein paar Häuser hat eine alte Frau gefüttert, da wurden immer mehr Katzen. Das Ordnungsamt hat das Füttern verboten. Das TH fühlt sich nicht zuständig, die sitzen 50km weiter und sind mit der Flut aus ihrer nächsten Umgebung schon überfordert.
Katzen die man füttert bekommt man automatisch als Eigentum zugeschrieben. Bekam ich zu hören bei Anfrage zu eventuellen Kostenübernahmen oder Beihilfen für Kastra und TA. Wenn sie die füttern gehören sie ihnen und dann müssen sie sich selber kümmern.

Alle Leute meckern über die markierenden Kater, die vielen Katzen die in den Gemüsebeeten scharren - da muß was getan werden sagen sie. Aber kein Mensch rückt auch nur einen Euro raus. Da kommt dann wieder: sind doch nicht meine Katzen, soll die Stadt zahlen. Anderweitige Hilfen wie mal eine Katze zum TA fahren? Nee, ich setz doch keine Straßenkatze in mein Auto, nachher hat die Flöhe oder andere schlimme Krankheiten. Und überhaupt, Katzen sind zäh und brauchen keinen TA und wenn sie sterben gibts neue wobei wir wieder am Anfang wären.
Liebe Grüße
Angela und die Katzenbande


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Unvergessen auch meine vielen anderen tierischen Begleiter, die bereits über die Regenbogenbrücke vorausgegangen sind.....
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Loraine
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Re: Kittenboom auf dem Land...

Beitrag von Loraine »

Oh mann, es ist wirklich schlimm, was passiert, oder? Ich kenne das so gut, was ihr erzählt... :(

Leider gibt es in Deutschland (größtenteils) noch keine Pflicht zur Kastration. aber auch ich bin ganz dringend dafür. Die ganzen Hobbyvermehrer - die ich übrigens viel schlimmer, als die Landwirte empfinde - müssen unbedingt gestoppt werden.

Seriöse Zuchten "darf" es geben. Aber auch da sollte genauer hingeschaut werden und es soll nicht jeder Hinz und Kunz züchten dürfen. Abgabe nur von kastrierten Tieren und nicht das Elend noch weiter tragen.

Ein Blick bei ebay Kleinanzeigen, der Tageszeitung oder Quoka und so, lässt einen wirklich einen Schauer über den Rücken ziehen. Wo sind wir hingekommen?
"Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen."
Gillian Anderson
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