Neue Perrera in Cadiz!
Verfasst: Di 5. Sep 2017, 12:57
Es gibt eine neue Perrera in der Bucht von Cadiz. Sie ist in der Stadt Chiclana. Eine ehemalige, sehr heruntergekommene Hundepension wurde dort zur Perrera umfunktioniert. Eigentlich sollte das Gelände vorher in Stand gesetzt werden, das ist aber nicht geschehen. Diverse Gemeinden der Bucht von Cadiz haben inzwischen einen Vertrag mit der Betreiberfirma abgeschlossen, ohne dass überhaupt annähernd die Voraussetzungen geschaffen worden sind, um zum Beispiel Katzen unterzubringen. So wurden Hundeszwinger teilweise nur notdürftig mit Maschendrahtzaun bzw. Schilfmatten abgedichtet. Viele Katzen sind in Transportkäfigen untergebracht, weil der notwendige Raum fehlt. Dabei ist die Anlage sehr groß und bietet im Prinzip alle Möglichkeiten. Die Anlage war auch aus den Reihen der Tierschützer vorgeschlagen worden, um eine kommunale Perrera ohne Tötungen zu schaffen, vorausgesetzt sie wird vorher in Stand gesetzt. In der jüngsten Zeit sind zudem noch unzählige Katzenbabys in die neue Perrera gekommen, die meisten eigentlich noch abhängig von ihrer Mama. Es gibt kein geeignetes Futter für sie und auch nicht ausreichend Futter. Immer mehr Babys sind inzwischen klapperdürr und haben wohl kaum eine Überlebenschance. Die Tierschützer tun derzeit was sie können. Weil so viele Katzen unmöglich auf die Finca gebracht werden können, bringen sie geeignetes Futter in die Perrera, auch Kratzbäume und Spielzeug. In den letzten Tagen haben sie diverse Katzenbabys, denen es besonders schlecht ging, herausgeholt. Fünf Welpen von einem Monat sind bei einer der Tierschützerinnen derzeit zu Hause, weitere fünf sind in der Quarantänestation der Finca untergebracht. Weitere wurden sofort hospitalisiert, sie werden womöglich nicht überleben. Es ist wirklich dramatisch. Dabei begann alles mit einer guten Absicht. Die Gemeinden, die von der Tötungsstation in Jerez zu dieser Perrera übergewechselt sind, haben das auf Druck der Tierschutzorganisationen getan. Die Besitzerin des Geländes hatte zur Bedingung gemacht, dass es keine Tötungen gibt. Und so wurde auch extra nach einer Betreiberfirma gesucht, die dies durchsetzen will. Am Ende erfolgte dann alles völlig überstürzt und ohne jegliches System, wie bereits beschrieben. Es fehlt vor allem auch an Personal - von qualifiziertem Personal ganz zu schweigen. Die Folge: Die Zwinger sind verdreckt, die Tiere werden total vernachlässigt. Die Betreiberfirma hat dann auch noch eine Tierärztin eingestellt, die in Tierschutzkreisen aus einer anderen Perrera bekannt ist, als eine, die sich wenig um das Wohlergehen der Tiere kümmert. Sie sieht ihre Aufgabe mehr in der Verwaltung, also dafür zu sorgen, dass die Tiere einen Mikrochip, eine einmalige Impfung und einen Pass erhalten. Im Moment sieht es also leider so aus, als würde die gute Absicht in einem Desaster enden. Die Tierschützer fürchten, bald wird auch in dieser neuen Perrera getötet, wie in den vielen anderen spanischen Tötungsstationen. Weiter gilt: Für jede Katze, die adoptiert wird, kann eine Katze aus der Perrera auf die Finca nachrücken. Für die vielen Babys benötigen die Tierschützer derzeit dringend Kittenfutter.