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Melissa †

* April 2014
† April 2025

Melissa wurde von Andrea E. gerettet.

Meine liebe Frau Hübschen,

es war Liebe auf den ersten Blick, als ich Dich das erste Mal gesehen habe. Ich habe sofort meine Anfrage für Dich gestellt, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.

Nach so vielen Jahren in der Perrera, bei Wind und Wetter draußen, muss es für Dich ein echter "Kulturschock" gewesen sein, auf einmal ein Dach über dem Kopf zu haben. Aber Du warst so mutig, so tapfer, Du hast Dein neues Zuhause im Sturm erobert.

Du hast sehr schnell gelernt, Dein neues Leben in vollen Zügen zu genießen. Du hast Dir die kuscheligsten Plätze ausgesucht, Du hast es geliebt, stundenlang auf dem Balkon zu sein. Es hat Dir sehr viel Spaß gemacht, Deinem Spielzeug hinterher zu jagen. Und Du hast Dich zu einem kleinen Gourmet entwickelt. Du kamst sofort angelaufen, wenn es Futter oder Leckerlies gab. Mein kleines Leckermäulchen. :-)

Dein Leben in der Tötungsstation hattest Du komplett hinter Dir gelassen. Mir ging jedes Mal das Herz dabei auf, zu sehen, wie sehr Du Dein Leben genießen konntest.

Nur Deine Angst vor Menschen, die konntest Du viele Jahre nicht ablegen. Du hast mir auf Deine Art vertraut, hast immer auf dem Kissen neben mir geschlafen, auch auf meinen Beinen. Du hast meine Nähe gesucht, aber ich durfte Dich nicht anfassen. Und dann nach über fünf Jahren ist auf einmal der Knoten geplatzt, und ich durfte Dich streicheln. Es hat Dir gefallen, und ich durfte Dir sogar Deinen Bauch kraulen. Am Liebsten mochtest Du es aber, wenn ich Deine Ohren gekrault habe. In den Momenten hast Du Deine Angst komplett vergessen.

Anfang letzten Jahres dann der große Schock. Deine Nierenwerte waren so schlecht, dass die Tierärztin Dir nur noch wenige Wochen gegeben hat. Man hat Dir überhaupt nichts angemerkt. Eigentlich wollte ich nur Deine Zähne machen lassen. Das ging aufgrund der Blutwerte nicht mehr. Trotzdem haben wir noch mit den Medikamenten für Deine Nieren angefangen. Und sie haben angeschlagen. Die Tierärztin nannte Dich immer “meine Wunderkatze”, weil es so ungewöhnlich war, dass Du mit solch schlechten Nierenwerten noch leben konntest. Du hast Deine schlechte Prognose um über ein Jahr überlebt. Aber dann hat Dein Körper irgendwann nicht mehr mitgemacht, und ich musste Dich gehen lassen. Ich hätte Dir noch mehr Zeit gewünscht. Du warst noch viel zu jung und hast so sehr an Deinem Leben gehangen. Es sollte nicht sein. :-(

Melissa, mein Schatz, mein wunderschönes Mädchen, ich bin Dir so unendlich dankbar für das Vertrauen, das Du mir geschenkt hast, so unendlich dankbar für die Zeit, die ich mit Dir verbringen durfte. Ich werde Dich für immer ganz tief in meinem Herzen tragen. Es war mir eine große Ehre, dass Du Dein Leben mit mir geteilt hast.

Es fällt mir so unendlich schwer, Dich loszulassen. Aber ich glaube fest daran, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden. Und dann für immer.

In tiefer Liebe.

Deine Mama




MELISSAS VERMITTLUNGSTEXT:
Melissa wurde auf der Straße gefunden und ist durch die Tierfänger in die Perrera, die spanische Tötungsstation, gebracht worden. Wenn das alles nicht schon reichen würde, ist Melissa auch noch trächtig.

Momentan zeigt sie sich sehr ängstlich und misstrauisch den Tierschützern gegenüber. Es wird händeringend vor Ort eine Pflegestelle gesucht, damit sie in Sicherheit ihre Babys bekommen kann.

Update 23.05.2017
Über Melissa haben wir ewig nichts mehr berichtet. Daher möchten wir uns an dieser Stelle, besonders bei ihrer treuen Patin, entschuldigen.

Kurze Zeit nachdem Melissa in die Perrera gekommen ist, hat sie dort ihre fünf Babys bekommen. Alles hat wunderbar geklappt und Melissa war eine ganz tolle Mutter.

Die Tierschützer haben die kleine Familie abgeholt und in der Auffangstation untergebracht. Dort zeigte sich Melissa etwas schüchtern zu Beginn, hat aber alles richtig toll gemeistert.

Inzwischen sind die Babys von Melissa vermittelt und die Mutti bleibt alleine zurück. Sie ist wieder etwas misstrauischer geworden und wird noch Zeit und Geduld brauchen. Aber irgendwo muss es doch auch für sie ein Plätzchen geben…

Update 27.03.2018
Seit 2 Jahren sucht Melissa nun schon nach einem Zuhause. Sie ist schüchtern, lässt sich aber von den Tierschützern streicheln und ist dankbar, wenn man sich ein wenig um sie kümmert. Die Perrera ist kein guter Ort für sie und der Gedanke ist schrecklich, dass sie ein weiteres Jahr hier verbringen muss. Melissa braucht dringend eine Familie, die ihr anfangs ein wenig Zeit und Geduld entgegenbringt.

Update 11.09.2019
Mehr als drei lange Jahre wartet Melissa jetzt schon in der Perrera darauf, dass sich endlich jemand in sie verliebt. Aber bisher hat sich niemand für sie interessiert. Dabei ist sie so ein liebes Mädchen. Sie ist ein wenig schüchtern, aber das ist in der Umgebung auch kein Wunder, es hat ja auch niemand wirklich Zeit für sie. Melissa wünscht sich so sehr endlich ein sicheres Zuhause.