Bild von Jungla
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Jungla †

Geschlecht:

weiblich 

Rasse:

EKH 

Land/Ort:

Spanien/Barcelona

* Juli 2003
† November 2019

Jungla wurde von Eva H. gerettet.

Liebe Gina,
es fällt mir so furchtbar schwer, dir einen Abschiedsbrief zu schreiben, denn viel lieber würde ich dir einen Liebesbrief schreiben, zu deinen Lebzeiten. Ich würd dir so gern sagen: Es ist so schön, dass es dich gibt! Ich bin so froh, dass du immer an meiner Seite bist, dass du mir jeden Morgen deinen Weckruf ins Ohr schmetterst und vehement dein Frühstück einforderst, allabendlich zu mir Schoßsitzi kommst, dich zufrieden auf meinem Schoß zusammenrollst und schnurrst- und mit mir schimpfst, wenn ich mich auch nur 1 Millimeter bewege.

Du warst immer um mich herum, jeden Tag, ein Leben ohne Gina war für mich nicht denkbar. Auch wenn du bereits bei deinem Einzug nicht mehr die Allerjüngste warst, so dachte ich dennoch, dass ich dich immer um mich haben würde oder jedenfalls noch sehr, sehr lange. Ich hatte mir gewünscht, dass du mindestens 20 Jahre alt werden würdest oder vielleicht sogar 22. Du brachtest auch die besten Voraussetzungen dafür mit, jeder schätzte dich viel jünger, als du warst und lobte dein schönes Fell, das du bis zuletzt mit großer Hingabe selbst gepflegt hast.

Du hattest ein solch schönes Fell, am Bauch war dein Fell so weich wie bei keiner meiner anderen Katzen, so fein und flauschig wie Samt. Und du hattest eine solch schöne Gesichtszeichnung, mit deinem weißen Goschi und deinem hellen Kajalstift. Und wunderschöne Augen hattest du! Wenn du mich angeschaut hast, dann war es, als blickte ich in einen tiefen Seelenbrunnen.

Du warst eine faszinierende Persönlichkeit, voller verborgener Potenziale, die sich im Laufe der Jahre immer mehr entfalteten. Selbst nach mehreren Jahren, als ich dachte, dich längst zu kennen, hast du mich immer wieder eines Besseren belehrt und mich jedes Mal aufs Neue überrascht, auch noch im höheren Lebensalter, wenige Wochen vor deinem Tod. Du warst immer die Cleverste von allen: Während meine anderen Katzen sich redlich abmühten, sich mit Tricks beim Clickern ihre Belohnung zu verdienen, hast du dich einfach an mir vorbeigeschlichen und hinter meinem Rücken die Belohnungsleckerlis heimlich aufgemampft...

Dein Vertrauen, deine Zuneigung und deine Liebe zu gewinnen war eine viel größere Herausforderung als bei meinen anderen Katzen, die von klein auf bei mir aufgewachsen waren und von Beginn an eine starke Bindung zu mir hatten. Du warst bei deinem Einzug bereits im mittleren Alter und hattest bereits einige harte Jahre hinter dir. Die Bindung zu dir fiel mir nicht in den Schoß wie bei deinen Freundinnen, die schon als Katzenkinder zu mir gezogen waren und ihre Mama in mir sahen. Du wolltest keine Mama, du wolltest einfach nur endlich ankommen und dich entspannt zurücklehnen dürfen in deinem neuen Leben in Sicherheit und Geborgenheit. Zugleich warst du anfänglich oft misstrauisch und vorsichtig.

Im Laufe der Jahre hast du dich so stark entwickelt, vom Schüchtikatzi zur selbstbewussten und stolzen Katzendame, die immer öfter ihre Kuscheleinheiten auch selbst einforderte, immer wieder Kopfigeben kam, mit einer Selbstverständlichkeit ihr Schoßplatzi in Besitz nahm und dort stundenlang thronte. Du fandest großen Gefallen daran, stundenlang auf meinem Schoß zu sitzen. Und wenn ich dich dabei am Kopf kraulen durfte und du vor Vergnügen schnurrtest, dann war das eine ganz besondere Geste. In den letzten Jahren hast du Kopfikrauli immer mehr aktiv eingefordert, dein Köpfchen in meine Hand geschmiegt und mich dabei verliebt angeblinzelt.

Ginchen, du fehlst mir so sehr!!!

Deinen Namen hattest du dir übrigens selbst ausgesucht, als einzige meiner Katzen. Da du deinen offiziellen Namen beharrlich ignoriert hast, habe ich dich zu Beginn immer wieder mit verschiedenen Namen gerufen. Gina war dann der Name, auf den du reagiert hast und ich fand, er passte auch zu dir.

Beharrlichkeit war eine deiner vielen Facetten. Du warst immer mein Fels in der Brandung, stets unerschütterlich und ganz tief in dir selbst ruhend. Du warst immer schon eine Kämpferin, du warst so zäh, so robust, so verbissen, so unnachgiebig in all deinem Wirken, sei es auf körperlicher oder auf seelischer Ebene. Du konntest dich unglaublich gut abgrenzen und gegen die Welt abschotten, du warst so unerschrocken und unerschütterlich, nichts und niemand konnte dich aus der Ruhe bringen, nicht mal der Staubsauger, die Türklingel oder die Silvesterknaller.

Stattdessen riss deine Diagnose unsere Welt in Stücke!

Du warst meine letzte verbliebene Katze aus unserem ehemaligen Viermäderlhaus! Obwohl du die Älteste warst, hast du sie alle überlebt!

Ich hoffte so sehr, dass du dank deiner zähen, kämpferischen Natur die Krankheit besiegen würdest.

Aber gegen die aggressivste aller Krebsarten hattest selbst du keine Chance! Ich wusste, dass ich dich gehen lassen musste, wenn du eines Tages aufhören würdest zu kämpfen und dich zur Wehr zu setzen. An jenem Tag, als du nicht mehr aus deinem Korb steigen wolltest, gar nichts mehr wolltest, keinen Widerstand mehr geleistet hast, wusste ich, dass du aufgegeben hattest.

Meine kleine Kämpferin, ich hatte so sehr gehofft, dass du es schaffst! Mein Ginchen, mein Schatzi, mein kleines Nockerl!

Mit dir ging eine
Ära zu Ende.

Dein Schoßplatzi ist nun verwaist!
Als Lotti und Liserl einzogen, durfte ich wieder eine neue Seite an dir entdecken. Du bist mit den beiden Neuzugängen so souverän umgegangen, ich war unglaublich stolz auf dich! Die kleine Lotti hatte von Anfang an einen Narren an dir gefressen und wohl so etwas wie eine Ersatzoma in dir gesehen und auch du hattest die Kleine wohl längst in dein Herz geschlossen! Als ich euch beide zum ersten Mal in seliger Eintracht eng nebeneinander liegen sah, ging mir das Herz auf. Damals wusste ich noch nicht, dass dieses Glück nur von kurzer Dauer sein würde und ich euch beide (und auch Minnie) so bald wieder verlieren würde!

Im Laufe der Jahre hast du dich so stark entwickelt, vom Schüchtikatzi zur selbstbewussten Grande Dame, die immer öfter ihre Kuscheleinheiten einforderte, mit einer Selbstverständlichkeit ihr Schoßplatzi in Besitz nahm und dort stundenlang thronte.

Über das Staubsaugerkabel bist du bei laufendem Betrieb beinhart gemächlich drübergestiegen, obwohl du auch einen Umweg hättest gehen oder ungestört im Nebenzimmer sitzen können. Silvester ließ dich völlig kalt, du warst die Ruhe in Person und hast unbeirrt deine Tätigkeiten fortgesetzt. Du warst so eine starke Persönlichkeit, hattest immer deinen eigenen Kopf und hast dich beharrlich geweigert, ohne Belohnungsleckerli zu clickern.

Du hast deine Zuneigung (aber auch deine Abneigung) stets offen und unverblümt gezeigt. Bei dir wusste man immer, woran man war. Ich werde niemals vergessen, wie du unseren damaligen Neuankömmling, die damals noch kleine Minnie, mit einer Watschn begrüßt hast, wohl damit sie gleich wusste, woran sie bei dir ist. Du hast ihr einfach im Vorübergehen eine gewischt und bist weitergestiefelt, als wäre nix gewesen. (Danach hast du allerdings freiwillig eine Woche lang auf dem Schrank gewohnt.)

Du warst eine richtige Charakterkatze, eine unglaublich starke und gefestigte Persönlichkeit.

Hier in unserem Katzenhaushalt warst du die heimliche Königin, die Stammesälteste, die weise alte Katze. Du hast hier im Hintergrund die Fäden gezogen, du wolltest nie im Rampenlicht stehen, das hast du den anderen Katzen überlassen. Beim Clickern hatten sich oft die anderen Katzen vorgedrängt, währenddessen hast du dich in einem unbeobachteten Moment einfach hinter mir vorbeigeschlichen, dir heimlich die Belohnungsleckerlis geschnappt und in aller Seelenruhe hinter meinem Rücken aufgemampft. Du warst so unglaublich clever, du warst die Klügste von allen und hast vieles auf Anhieb durchschaut. Dir konnte man nichts vormachen, du wusstest immer Bescheid.



Jungla´s Vermittlungstext:
Jungla lebt bereits seit Juli 2005 im Tierheim in Barcelona. Sie wurde zusammen mit ihren drei Babys auf der Straße gefunden. Tierschützern nahmen die kleine Familie in ihre Obhut und aufgepäppelten sie auf. Junglas Babys konnten nach und nach vermittelt werden. Doch Jungla wartet nun schon 5 Jahre auf ihr Glück.
Jungla teilt das Schicksal vieler "unscheinbarer" Grautiger. Die meisten Leute gehen einfach an ihr vorbei und beachten sie nicht. Inzwischen ist sie vielen Leuten auch schon "zu alt".
Jungla ist eine sehr liebe und verschmuste Katze. Bei Fremden ist sie anfangs natürlich noch etwas zurückhaltend, taut aber ganz schnell auf. Sie ist eine sehr sanfte Katze, die sich auch gut mit Kindern verstehen würde. Jungla verträgt sich ausgezeichnet mit anderen Katzen und kennt auch Hunde.