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Benjamin †

* Mai 2012
† Oktober 2022

Benjamin wurde von Mara A. gerettet.

Mein lieber Benjamin, Benji, Benjamiez und Miezi,

bei uns Reitern gibt es den Begriff der „Seelenpferde“, die in einem Gedicht sehr passend beschrieben werden. Ich bin davon überzeugt, dass es auch „Seelenkater“ gibt und ich meinem Seelenkater mit dir gefunden habe. Das Gedicht geht folgendermaßen (ich habe es ein wenig für dich abgeändert):

„Seelenkater-
hat jemand einmal Kater wie Euch genannt - Kater, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen, - die wie ein Schatten sind und wie die Luft zum atmen.“

Und ein Schatten warst du wirklich. Keinen Schritt konnte ich in meiner Wohnung tun, ohne dass du dabei warst. Ich durfte jede Nacht mir dir meinem Arm einschlafen und morgens mit dir auf meinem Kopf wieder aufwachen. Wir haben unzählige Filme und Serien gemeinsam geguckt, Bilder gemalt, Fliegenmützen gehäkelt und im Homeoffice gearbeitet. Seit du nicht mehr hier bist ist vieles so anders.

Ich vermisse dein piepsiges Miau, das mich immer zum Lächeln gebracht hat und den vorwurfsvollen Seitenblick wenn ich deinen Platz auf meinem Schoß mit meinem Laptop besetzt hatte, der in eben diesen piepsigen Miau endete und erst verschwand wenn du endlich auf deinem Platz sitzen konntest. Vorher hattest du nie Ruhe gegeben. Ich vermisse die Krallen, die sich in meine Hand bohren, wenn ich aufhören wollte deinen Bauch zu kraulen, bevor du der Meinung warst, dass ich aufhören durfte. Ich vermisse die Weihnachtskugeln, die ich jeden Weihnachtstag in dem Baum zurück hängen musste, weil du sie dir rausgezogen hast um damit zu spielen. Ich vermisse dein Schnuren in meinem Ohr wenn ich einschlafe und das freche Gesicht hinter der Tür wenn ich nach Hause komme. Ich vermisse unsere Verbundenheit. Ich vermisse dich.

Als wir dich adoptierten gab es schon einige Zweifel. Du musstest so lange auf dein Glück warten und die Sorge war groß, einen „Haken“ zu übersehen, den alle anderen erkannt hatten. Doch die Sorge war noch am ersten Tag mit dir sofort weg. Schon auf der Fahrt vom Katzenhaus hast du dich gegen das Gitter vom Korb gedrückt und wolltest gestreichelt werden und nach einer Stunde Zuhause hast du schnurrend auf meinem Schoß geschlafen. Mit dir war nie etwas falsch und es gab auch keinen Haken – und wenn sie dich kennen gelernt hätten mein Miez... du hättest dich vor Anfragen nicht retten können. Sogar die tiermedizinischen Fachangestellten in der Klinik, die dich nach deiner OP versorgt haben, haben mir gesagt, dass du ein ganz toller, braver Kater bist und sie dich am liebsten behalten würden.

Ich könnte noch so viel schrieben und über dich berichten, aber das würde hier den Rahmen sprengen. So eine Bindung, wie ich sie zu dir hatte werde ich wohl nur einmal in meinem Leben erfahren dürfen. Und auch wenn es damals wie heute unglaublich weh tut ohne dich zu sein bin ich dankbar, dass ich dich kennenlernen durfte. Das einzige, das ich bereue ist, dass ich dich nicht schon 5 Jahre früher gefunden habe. Vielleicht werde ich auch irgendwann verstehen warum ich dich nur so kurz begleiten dufte. Fast hätten wir unseren 6. Jahrestag noch gemeinsam feiern können. Ich hoffe es geht dir gut wo auch immer du jetzt bist. Es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr helfen konnte. Du hättest alles Glück dieser Welt verdient gehabt...

BENJAMINS VERMITTLUNGSTEXT:
Benjamin ist erst seit kurzem in der Obhut der Tierschützer.

Das wundervolle Kerlchen kann alles gebrauchen, mit allem etwas anfangen und liebt es zu spielen.

Mit den anderen Katzen versteht er sich sehr gut und ist sehr verschmust mit seinem Menschen.

Update 28.06.2013
Alle Geschwister von Benjamin haben inzwischen ein Zuhause gefunden. Nur an ihm gehen alle vorbei. Dabei ist er so ein lieber Kater, der dankbar ist für jede noch so kleine Streicheleinheit.

Seitdem seine Geschwister weg sind, ist Benjamin in sich gekehrt. Er wächst scheinbar nicht mehr und ist auch recht dünn. Die Tierschützer haben befürchtet, dass er vielleicht krank ist. Aber er wurde zwei Tierärzten vorgestellt, wo er umfangreich auf den Kopf gestellt wurde. Aber er ist körperlich völlig gesund. Er kommt wohl mit der Situation auf der Finca nicht zurecht und wünscht sich nun genauso wie seine Geschwister ein eigenes Zuhause.

Wir suchen dringend für Benjamin ein Zuhause, wo er Aufmerksamkeit von seinem Menschen bekommt und die wenige Zeit nicht wie auf der Finca mit so vielen Katzen teilen muss.

Update 01.09.2013
Benjamin geht es besser und er hat sich gut entwickelt. Er hat etwas zugenommen und sein Fell glänzt jetzt sogar ein bisschen. Trotzdem wird dringend ein Zuhause für ihn gesucht, damit er richtig zu Kräften kommen kann. Eine Familie wäre für ihn sehr, sehr wichtig.

Er ist ein so lieber und total unkomplizierter Kater.

Update 02.04.2014
Mit Benjamin geht es immer auf und ab. Derzeit geht es ihm wieder nicht so gut. Er hat starken Durchfall. Und das ist auf der Finca mit so vielen Katzen nur schwer zu behandeln. Benjamin wartet sehnlichst darauf, dass sich jemand in ihn verliebt. Als er mal kurz in einer Pflegestelle war, war er deutlich stabiler. Leider ist im Moment keine Pflegestelle für ihn frei. Wir hoffen also weiter sehr, dass der Süße bald ein Zuhause findet, das er sich mit nicht allzu vielen Katzen teilen muss.

Update 07.12.2014
Und schon wieder ist ein halbes Jahr vergangen und der süße Benjamin wartet immer noch. Mehr als zwei Jahre lang ist er jetzt auf der Finca. Aber keiner, wirklich keiner, hat bisher nach ihm gefragt. Klar, Benjamin ist ein bisschen labil. Es geht gesundheitlich bei ihm ein bisschen auf und ab. Aber wir sind sicher, dass sich der hübsche Kerl in einer Familie schnell stabilisieren würde. Als er einmal kurz in einer Pflegefamilie war, wo man sich ein bisschen Zeit für ihn genommen hat, ging es auch sehr schnell bergauf. Wir hoffen so sehr, dass auch dieser süßer Katermann endlich "sein" Zuhause findet.

Update 22.06.2016
Benjamin hat sich gut in der Gruppe in unserem Katzenhaus integriert. Er ist teilweise ein kleiner Tollpatsch, aber unheimlich lieb und dankbar. Wenn man sich mit ihm beschäftigt, freut er sich immer riesig darüber und genießt die Streicheleinheiten sehr.

Mit den anderen Katzen ist er problemlos und kuschelt auch mal gemeinsam im Körbchen mit ihnen. Nur bei neuen Katzen zu Beginn faucht und knurrt er 1-2 Tage. Aber das ist ja vollkommen normal.