Besuch in Jerez März 2013

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Loraine
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Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Loraine »

Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich bezüglich meinem Trip nach Jerez nochmal berichten wollte.

Ursprünglich sollte ich schon am 13.03.2013 fliegen. Da hat mir aber das Schneechaos einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Flüge waren so verspätet, dass ich komplett meinen Flug umbuchen musste. Aus Zeitgründen muss ich ja den Hin- und Rückflug am gleichen Tag wahrnehmen und kann leider keine paar Tage in Jerez bleiben.

Am 13.03. war ich also voller Elan am Flughafen. Obwohl ich schon wusste, dass mein Flug Verspätung hatte, musste ich laut der Airline, dennnoch zum Flughafen kommen, um alles umbuchen zu können.

Mein Flug konnte dann auch flott eine Woche später, auf den 20.03.2013 umgebucht werden.

Nachdem wir die Abholer vom Flughafen informiert hatten, haben sich die Adoptanten von Juanin und Juanito spontan dazu bereit erklärt, selbst am kommenden Montag nach Jerez zu fliegen. Der Flug war schnell gebucht und so kamen die ersten Miezen am Montag, 18.03.2013 in Deutschland an. Mit an Bord waren bei diesem Flug 8 Katzen und Candela, die Hündin.

Ich bin dann am 20.03.2013 morgens um 6:35 Uhr auf den Weg nach Palma gegangen. Die Maschine dorthin hatte leicht Verspätung und so bin ich sofort ins nächste Flugzeug gehastet, welches mich dann nach Jerez gebracht hat.

Schon von der Luft aus hat man über dem Festland von Spanien gesehen, wie heftig die Regenfälle der vergangenen Tage waren. Wahnsinn, was da an Wasser runtergekommen ist...

Als ich endlich in Jerez gelandet war, habe ich noch auf meinen Koffer gewartet, der Randvoll mit Sachspenden gefüllt war. Und dann kamen auch die leeren Transportboxen, die ich noch mitgenommen habe.

Draußen habe ich sofort Josefina getroffen. Es ist immer wieder eine Meisterleistung, wie sie all die Sachen in ihrem “kleinen” Auto verstaut *hihi* Vollgepackt bis unter das Dach sind wir dann in die Tötungsstation los gefahren.

Gerade schon im Eingangsbereich hörte ich ein Pferd. Dachte aber noch, dass ich mir das nur eingebildet hätte. Aber kaum waren wir hinter dem Tor, sah ich es schon und war erstmal sprachlos.

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Der unheimlich nette Tierarzt von der Tötungsstation hat uns später berichtet, dass das Pferd einem Mitarbeiter der Tötungsstation gehört. Ich hoffe von Herzen, dass es dort nicht länger ausharren muss. Das Heu und Stroh war extrem verschimmelt und sein “Auslauf” schrie nach einer Mistgabel.

Bei den Katzen angekommen, erwartete uns erstmal ein stark verschissener (sorry, ein anderes Wort gibt es nicht...) Zwinger. Die Katzen waren alle durchweg sehr scheu und panisch, wenn man sich ihnen genähert hat. Ausnahme waren 2 blaue Kätzchen. Ein Kater und eine Katze. Sie waren zwar auch schüchtern, aber nicht gleich panisch, wenn man gekommen ist. Tags zuvor hatte Josefina nochmal einen ordentlichen Schwung rausgeholt. Der Nachbarzwinger, der auch normalerweise mit Katzen belegt ist, ist momentan anderweitig eingeteilt worden. Dazu näheres gleich.

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Nebenan im Zwinger, der eigentlich auch mit Katzen besetzt ist, ist momentan mit einem Fuchs belegt. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich das gehört habe. Was zum Teufel sucht ein Fuchs in der Tötungsstation... Er muss wohl von einer Familie aufgezogen worden sein und durfte / konnte nicht mehr dort bleiben. Jetzt verharrt er in der Tötungsstation. Er ist ein kleiner Angsthase und war nur versteckt.

Die Hunde waren auch wieder ganz traurig und machen mir persönlich wieder sehr zu schaffen. In einem der Zwinger saß ein Pitbull. Er war ganz alleine darin und kläffte sofort los, als wir kamen. Ich habe die Hand durch die Gitter gestreckt. Er hat sofort angefangen zu schmusen und sich unendlich über diese 2 Minuten gefreut, die er geschenkt bekommen hat. Ich habe leider von ihm kein Foto gemacht. Habe mich aber im Nachhinein noch über seine Vermittlungschancen mit Josefina unterhalten...

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Im Anschluss haben wir uns dann auf den Weg zur Finca gemacht. Mein Rückflug geht ja bald schon wieder und wir mussten uns beeilen.

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Ich war wieder mal am Staunen, wie die Mädels das auf der Finca alles wuppen. Es gibt soviel so tun, so viele wundervolle Miezen zum Kuscheln. Sie machen immer weiter. Da kann man nur den Hut vor Ziehen.

Aktuell leben auch noch 2 Ziegen auf der Finca.
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Und dann wurden die Miezen, die mit nach Deutschland durften eingepackt und wir sind wieder zum Flughafen gefahren.

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Das Einchecken verlief problemlos und auch die Flüge zurück nach Deutschland sind gut gelaufen.

Mit mir sind 14 Katzen in Deutschland gelandet.

Zusammenfassend gesehen: Ich war ja 4 Wochen vorher erst in Jerez gewesen. Trotzdem hat sich schon wieder viel getan und die Arbeiten auf der Finca gehen immer weiter. Wirklich wundervoll und die Miezen fühlen sich pudelwohl dort.
Es war wieder super anstrengend gewesen und viele Gedanken – wie zum Beispiel der Pitbull, der wohl nie ein Zuhause finden wird – beschäftigen mich nach wie vor. Aber es sind wieder Miezen in die neuen Familien gekommen. Das gibt wieder Kraft und macht unendlich glücklich.
"Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen."
Gillian Anderson
Emmalu

Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Emmalu »

:kuss: :kuss: :kuss: :umarmen: :umarmen: :umarmen:
PiaMia

Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von PiaMia »

Danke für den ausführlichen Bericht. :D

Man bekommt einen kleinen Eindruck, wie es in Jerez abläuft. Leider kommt das Elend auf den Fotos nicht so ganz rüber. Ich hoffe trotzdem sehr, dass die Menschen verstehen werden, dass Tierschutz kein fröhliches Beisammensein ist, sondern eine Schande für die Menschen, die dieses Elend zu verantworten haben.
anjaII

Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von anjaII »

Wiedereinmal traurig auf der einen Seite und doch gibts weiterhin Hoffnung auf der anderen Seite.
Ich muß nochmal sagen daß ich solche Erlebnisse nicht wegstecken könnte, alleine die Bilder aus der Tötung sind schrecklich :(
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Puschkina
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Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Puschkina »

geht mir auch so anja - ich wuerde durchdrehen.........
Liebe Gruesse von der Nuernberger Katzenchaosbande
Salem,Earl Grey,Merlin,Oskar,Barnie,Don Camillo,Leo,Pauline,Olivia,Sir Henry,Sir Leopold
und die Sternenkatzen Carlujo,Balu,Puschkin,Belladonna,Wilma1,Isis,Wilma2,Diana,Speedy,Rudolphus,Serri
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Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Katzenmutter »

danke für deinen bericht. unsereins kann sich kaum vorstellen, was dort täglich abgeht.
ich könnte mir auch nicht vorstellen, dort hinzugehen oder zu arbeiten. ich wäre innerhalb
kürzester zeit das heulende elend. um so mehr bewundere ich alle, die katzen/hunde aus diesen
stationen retten und erst einmal in sicherheit bringen.
aber wenn ich zeit, platz und das nötige geld hätte, würde ich sie aufnehmen, hegen und pflegen.
und wenn sie dann noch ein schönes zuhause finden, ist es perfekt.
Moni mit

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Momenta

Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Momenta »

Ich weiß nicht, wie Josefina und die ganzen Tierschützer vor Ort diese Arbeit täglich bewältigen können, körperlich, seelisch, insgesamt.

So viel Elend, so viel Leid...und sie könnten Tag und Nacht durcharbeiten und die Arbeit würde nie weniger werden.

Ich habe den größten Respekt vor diesen Menschen (und Eurer Arbeit Loraine), ich verneige mich und wünschte, das Leid würde irgendwann weniger werden...
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möhrle
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Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von möhrle »

Ein Pferd und ein Fuchs :(
Wenn ich die Bilder sehe, hab ich immer das dringende Bedürfnis da hin zu fliegen und zu helfen.
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Cody12
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Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Cody12 »

Die Bilder tuen mir im Herzen weh - die armen Tiere! Umso mehr bewundere ich die Tierschützer vor Ort ich könnte das nicht.
Pelufe
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Re: Besuch in Jerez März 2013

Beitrag von Pelufe »

Vielen Dank für Deinen Bericht. Auch wenn er einen nur unendlich traurig macht über soviel Leid. Irgendwie fühle ich mich dann immer total hilflos und schlechtes Gewissen keimt in mir auf, weil ich nicht mehr dagegen tue.

Danke, daß es Menschen wie Euch, Josefina und all die anderen Helfer gibt. Menschen die nicht aufgeben und dadurch immer wieder für Happy Ends und glückliche Momente sorgen.
LG Martina mit
Bild und Charla Bild


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