FIV – „Feline Immundefizienz” – Katzenaids

Die Feline Immundefizienz, auch „Katzenaids” genannt, wird durch das Feline Immunschwäche Virus (FIV) ausgelöst. Der Feline Immunschwächevirus ist ein Lentivirus (schleichender Virus). Die Ansteckung erfolgt i. d. R. durch Bisse infizierter Tiere und in seltenen Fällen auch direkt von der Mutter auf das Kitten. Sexueller Kontakt zählt nicht, wie beim HIV des Menschen, zu den Übertragungswegen der Krankheit.

Bei Infektion und Ausbruch mit der FIV-Erkrankung vermehrt sich das Katzenaids-Virus in den weißen Blutkörperchen und gelangt über das Lymphsystem in alle Lymphknoten. Die Lymphknoten können merklich anschwellen. Nach Tagen, i. d. R. aber erst nach Wochen oder Monaten, reduziert sich durch die Infektion die Anzahl der weißen Blutkörperchen im Blut und somit auch der Abwehr- und T-Helferzellen. Bei weiterem Fortschritt der Krankheit kann es auch zum Abfall der roten Blutzellen, zur Anämie (Blutarmut), kommen. FIV-positive Katzen können aber noch Jahre ohne Auffälligkeiten oder Anzeichen einer Krankheit leben. Irgendwann kommt es dann zu einer ungenügenden Immunabwehr und die Abwehrkräfte nehmen ab. Viren und Bakterien u. a., die überall vorkommen und für gesunde Katzen ungefährlich sind, führen bei FIV-positiven Katzen zu schweren Erkrankungen, die häufig mit dem Tod enden.

Symptome der Krankheit sind schlechtes Fell, Dauerfieber und Appetitverlust. In fünfzig Prozent der Fälle findet man eine Entzündung des Zahnfleisches und der Maulhöhle. Auch chronische oder wiederkehrende Entzündungen von Haut, Blase und der oberen Atmungsorganen zählen zu den Symptomen. Selten kann es auch zu andauerndem Durchfall und Entzündungen der Augen kommen. Eine ständige Gewichtsabnahme ist häufig. Es kann zu Tumoren, Aborten und anderen Fortpflanzungsstörungen kommen. Einige Katzen entwickeln Krämpfe, Geistesschwäche und Erkrankungen des Nervensystems. Es kann auch zu Phasen des Wohlbefindens kommen, wobei das Blutbild diesem Auf und Ab, mit deutlicher Tendenz zur Verschlechterung, folgt.

Die Diagnose wird durch den FIV-Antikörpertest gestellt. Bei einem negativen Ergebnis heißt das normalerweise FIV-frei. Da aber zwischen Ansteckung und Bildung von Antikörpern 8-12 Wochen liegen kann, sollte bei begründetem Verdacht der Test nach 12 Wochen wiederholt werden.

Um eine Übertragung von FIV auf eine gesunde Katze zu vermeiden, sollte jeder Kontakt einer erkrankten Katze mit einer FIV-negativ getesteten Katze vermieden werden. Außerdem sollten FIV-positive Katzen zum Schutz von anderen Katzen ausschließlich in der Wohnung gehalten werden.

Es gibt für das Katzenaids keinen hundertprozentigen Impfschutz. Seit 2002 gibt es den Impfstoff „Fel-o-Vax”, der aber nur bei nicht infizierten Tieren eingesetzt werden darf. Bei FIV-positiven Katzen kann dieser den Ausbruch der Krankheit herbeiführen oder beschleunigen.

Mit Fel-o-Vax geimpfte FIV-negative Katzen haben ein FIV-positives Test-Ergebnis und sind später nicht mehr von natürlich-positiven Katzen zu unterscheiden.